Zweimal geführt, aber wieder kein Sieg: STORM verliert Auswärtspartien in Stuttgart

In Stuttgart liefern sich die Hünstetter Bundesliga-Baseballer zwei Duelle auf Augenhöhe mit den Reds. In beiden Partien geht STORM in Führung, sammelt insgesamt mehr Hits – doch wieder und wieder rinnt der Sieg durch die Finger. Die Gastgeber kontern mit dem besseren Timing in ihren Offensivaktionen und setzen sich so im Rennen um Platz 4 ab.

Es entwickelt sich zum Thema der Saison. Nach dem überraschenden Doppelsieg gegen die München-Haar Disciples am Opening Day reiht STORM Achtungserfolg an Achtungserfolg: In Regensburg im Extra Inning kurz vor dem Sieg, gegen Mainz Gleichstand bis ins letzte Inning, zwei enge Partien gegen Stuttgart, die jeder hätte gewinnen können und zuletzt nur einen Pitch von der Super-Sensation gegen den ungeschlagenen Tabellenführer Heidenheim entfernt. Und doch steht am Ende jeder dieser Partien die Niederlage für Hünstetten in der Tabelle. Nach zwei Wochen Pause standen mit dem Rückspiel in Stuttgart die nächsten beiden „Sechs-Punkte-Spiele“ an, wie man im Fußball sagen würde. Mit einer Revanche für die Doppel-Niederlage in der Hinrunde würde STORM den Rückstand auf Stuttgart – und damit auf den letzten Playoff-Platz 4 – auf nur ein Spiel verkürzen. Zwei Niederlagen dagegen würden für Hünstetten wohl die Aussichten, mit einer von niemandem erwarteten Qualifikation für die Playoffs schon Anfang Juli den Klassenerhalt zu sichern, endgültig verhageln.

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Hünstetten STORM000020001382
Stuttgart Reds00002030x571
W: Johnaikel Acosta (5-0)     L: Jose Pimentel (0-4)     S: Moritz Van Bergen (2)

In Spiel 1 hieß es wie schon im Hinspiel Jose Pimentel gegen Johnaikel Acosta. Beide Pitcher ließen lange kaum Offensive zu. Pimentel hatte in den ersten drei Innings überhaupt nur einen Läufer auf die Bases (Walk für Xavi Gonzalez), während STORM parallel gegen Acosta durch Hits von Matt McElroy und Joshua Harrison sowie einen Walk von Rob Vondy und gleich zweimal Hit by Pitch für Vicente Velazquez beständig die erste Base erreichte. Die Offensivaktionen verteilten sich aber – mal wieder – zu gleichmäßig, um damit Zählbares zu erzielen.

Im vierten Inning konnten sich dann nacheinander erst Hünstetten und dann Stuttgart gute Chancen erarbeiten, aber nicht in Runs umsetzen. Für STORM begann Victor Velazquez das Inning mit einem Walk, bevor McElroy ihn per Single ohne Aus auf die dritte Base schickte. Vondy gelang der nötige Kontakt, doch Stuttgart konnte Victor Velazquez auf dem Weg nach Hause aus werfen. Im Gegenzug luden nach einem Single von Daniel Abiles ein Walk für Moritz van Bergen und ein Hit by Pitch für Jannik Denz die Bases mit einem Aus. Doch Pimentel konnte sich per Strikeout und schließlich einem Groundout befreien.

Im fünften Inning konnte STORM dann endlich Punkte auf die Anzeigetafel bringen. Nachdem die ersten beiden Schlagleute schon aus gemacht worden waren, begann Marcel Felsmann die Rallye mit einem Single. Neuzugang Matias Polanco setzte in einem ersten Spiel für Hünstetten gleich mal ein Ausrufezeichen und besorgte per RBI-Double die 1:0-Führung. Victor Velazquez folgte mit einem Single, der seinerseits Polanco punkten ließ.

Das Spiel verlief allerdings weiter im Parallelflug: In der unteren Hälfte waren ebenfalls schon zwei Aus gespielt, Stuttgart hatte mit Fabian Beck (Walk) einen Läufer auf der ersten Base. Er versuchte, die zweite Base zu stehlen. Catcher Victor Velazquez machte seinen gewohnt guten Wurf an die zweite Base, wo er Beck auch tatsächlich rechtzeitig erwischte. Doch letzterer schlug mit seinem Helm unglücklich den Ball aus dem Handschuh von Second Baseman Felsmann. Statt das Inning punktelos zu beenden, stand Beck also auf einmal auf der dritten Base. Schon legten die Reds mit ihrer 2-Out-Rallye los: Abiles, Danilo Weber und Mortiz van Bergen schlugen nacheinander Singles und glichen so zum 2:2 aus.

Im sechsten Inning hatten beide Pitcher ihre Gegenüber wieder sicher im Griff und auch im siebten ließ Acosta die STORM-Offensive nicht zum Zug kommen. Pimentel ging nach sechs starken Innings zum ersten Mal auch im siebten Inning wieder auf den Hügel. Doch nach knapp 100 Würfen kamen seine Pitches merklich nicht mehr ganz so hart wie zu Beginn des Spiels. So gelangen Ramon Uhl, Abiles und Danilo Weber Singles, die in Kombination mit einem Hit by Pitch für Gonzalez zu zwei Runs für die Gastgeber führten. Daniel Martins löste Pimentel ab und bekam prompt den Groundball, den Hünstetten brauchte, um das Inning per Double Play zu beenden. Doch der zwischenzeitlich für Felsmann eingewechselte Phil Meyer verfehlte seinen Teamkollegen Vondy an der ersten Base, wodurch auch Abiles noch einen Punkt erzielen konnte.

Mit der 5:2-Führung im Rücken wechselte Stuttgart fürs achte Inning Pitcher Christoph Ehrich ein. McElroy gelang abermals ein Hit und nach einem Balk von Ehrich stahl er auch noch die dritte Base. Da Ehrich aber parallel alle drei folgenden STORM-Batter per Strikeout abfrühstückte blieb der Anschluss aus.  Martins ließ ebenfalls drei Strikeouts mit nur elf Pitches folgen und so ging es ins letzte Inning mit einer 3-Punkte-Führung für die Hausherren.

Bei einem Aus legte Vicente Velazquez einen Bilderbuch-Bunt, mit dem er sicher die erst Base erreichte. Meyer ging Strikeout und so stand Hünstetten schon mit dem Rücken zur Wand. Polanco und Victor Velazquez konnten sich allerdings Walks erarbeiten und damit die Bases laden. Der Ausgleich stand so schon auf der ersten Base. Die Reds reagierten und lösten Ehrich mit Moritz van Bergen ab, der das letzte Aus holen sollte. McElroy schlug einen Ground Ball, der von der dritten Base abprallte und den Spielstand auf 5:3 verkürzte – immer noch mit Bases loaded. Mit einem Single könnte man nun noch ausgleichen. Doch der McElroy an den schlag folgende Vondy verfehlte den entscheidenden Pitch und so endete das Spiel per Strikeout mit 5:3.

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Hünstetten STORM002000000263
Stuttgart Reds002500000761
W: Dustin Ward (3-4)     L: Ian Hardman (1-3)     S: Jose Mendoza (2)

Am Samstagmittag in Spiel 2 stand Dustin Ward für Stuttgart Ian Hardmann für Hünstetten gegenüber. Bei STORM fehlten einige Spieler und so hab es einige Premieren: Neuzugang Polanco spielte auf Catcher, während Victor Vealzquez die dritte Base übernahm. Pitcher Pimentel übernahm die zweite Base und kam somit erstmals auch am Schlag zum Einsatz.

Zu Beginn hielten sich in den ersten beiden Innings beide Pitcher schadlos. Im dritten Inning punktete Hünstetten schließlich wieder zuerst und wieder bei zwei Aus: Vicente Velazquez kam per Hit auf die erste Base und dann war es Pimentel, der in seinem ersten At-Bat überhaupt den ersten Pitche über den Zaun im Left Field beförderte. Homerun! 2:0 für STORM.

Doch wie schon am Vorabend antwortete Stuttgart noch im selben Inning – auch hier wieder mit 2 Aus: Nach einem Walk für Gonzalez gelang auch Abiles ein Homerun übers Leftfield zum Ausgleich.

Im vierten Inning kam es dann dicke für die Hünstetter Defensive: Denz per Walk, Moritz Köhler per Single und schließlich Yannick Witt per RBI-Double bei einem Aus holten zunächst die Stuttgarter Führung. STORM gab Jonas van Bergen einen Intentional Walk, um mit einem möglichen Double Play das Inning beenden zu können. Doch nun schlugen Hardmans Kontrollprobleme wieder voll durch: Zunächst schob Yannis Weber mit einem Walk in nur vier Pitches Köhler über die Platte, bevor ein Wild Pitch das 5:2 bedeutete. Und dann war es einmal mehr Abiles per Single und unterstützt durch eine Unsicherheit von Leftfielder Meyer, der auf 7:2 erhöhte.

STORM-Manager Lionel Chattelle holte Hardman vom Hügel und drückte den Ball Dave Paradela in die Hand, der das Inning endlich zu machen konnte. Paradela hielt sein Team fortan mit gutem Pitching im Spiel. Die Offensive revanchierte sich mit konstanter Produktion – in jedem Inning stand mindestens ein Gold-blauer auf den Bases. Doch wieder einmal wollten die Hits in den entscheidenden Momenten nicht kommen. Daran änderte sich auch nichts, als auf Seiten der Reds für das letzte Spieldrittel Jose Mendoza für Ward ins Spiel kam. Das Spiel endete nach vielen verpassten Chancen also 7:2.

Nach den beiden Niederlagen steht Hünstetten weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz – nun ein Spiel hinter München-Haar, da die Disciples parallel überraschend Regensburg eines der beiden Spiele abnehmen konnten. Nach hinten hat STORM weiterhin einen beruhigenden Vorsprung von viereinhalb Spielen auf Mannheim, der allerdings im Rückspiel noch verteidigt werden will.

Am kommenden Samstag gibt es nach langer Pause endlich wieder Bundesliga-Action auf dem Dickman Field. Zu Gast sind die Guggenberger Legionäre aus Regensburg. Die Oberpfälzer reisen sicherlich als Favorit an, haben sie doch in dieser Saison erst drei Spiele verloren. Allerdings haben die Hünstetter Aufsteiger schon in der Hinrunde gezeigt, dass mit einer Überrsachung jederzeit zu rechnen ist. Ein Sieg aus den beiden Partien wäre jedenfalls wertvoll, um mit Blick auf die wahrscheinlich anstehenden Playdowns den Anschluss an München zu halten. Denn die Ergebnisse der regulären Saison werden in die Abstiegsrunde der letzten drei mitgenommen und nur der Sieger hält sicher die Klasse.