Zum Abschluss der Playdowns trat Hünstetten in Mannheim an, um die beiden Ende Juli wetterbedingt abgesagten Spiele bei den Tornados nachzuholen. Beide Mannschaften standen schon vorher als Relegations-Teilnehmer fest. STORM nutzte die Gelegenheit zum Formtest und ließ den Gastgebern beim 0:20 und 3:10 keine Chance.
Sechsmal hatte der Deutsche Rekordmeister Mannheim Tornados schon auf dem Spielplan der Bundesliga-Neulinge aus dem Taunus gestanden – und sechsmal gingen die Hünstetter als Sieger vom Platz. Die Begegnungen Nummer sieben und acht würden am Saisonergebnis materiell keinen Unterschied machen. Da die beiden Kontrahenten sich aber schon zwei Wochen später in der Relegation wiedersehen würden, ergab sich doch die Gelegenheit zum Vorgeschmack zur seit Monaten ersehnten Entscheidung im Abstiegskampf.
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | R | H | E | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Hünstetten STORM | 8 | 3 | 0 | 1 | 8 | x | x | 20 | 19 | 1 |
| Mannheim Tornados | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | x | X | 0 | 2 | 3 |
STORM ließ schon gleich zu Beginn keine Fragen aufkommen: Vicente Velazquez und Ian Hardman schlugen Mannheims Starter Maurice Moll mit einem Double und einem Triple den Ball um die Ohren und gingen 1:0 in Führung. Die Gäste-Offensive setzte den Blitzstart fort und sammelte insgesamt acht Punkte auf sechs Hits und drei Walks, ehe die Tornados das erste Mal ans Schlagmal treten durften. Den vorläufigen Schlusspunkt des ersten Innings (!) setzten wieder Vicente Velazquez und Geburtstagskind Hardman mit jeweils einem Double. Beide konnten sich damit jeweils zwei Extra Base-Hits in einem Inning aufschreiben – wahrlich keine alltägliche Leistung.
Mit der beruhigenden 8:0-Führung konnte sich dann STORM-Starter Gian Franco Rizzo an seiner früheren Wirkungsstätte – dem Mound des Roberto-Clemente-Fields – an die Arbeit machen. Wie bei exzellenten Pitcher-Leistungen üblich, lässt sich gar nicht viel darüber schreiben: Rizzo warf fünf Innings und erlaubte den Gastgebern dabei nur zwei Hits uns einen Walk, während er acht der 15 Aus per Strikeout erzielte.
Dass Rizzo nur diese fünf Innings werfen musste, verdankte er wiederum der Hünstetter Offensive: Phil Meyer per Double und Daniel Martins per Single holten drei weitere Punkte im zweiten Inning herein. Im vierten Inning gelang ein Run durch einen weiteren RBI-Double von Hardman und im fünften Inning brachen schließlich alle Dämme: Zu fünf weiteren Hits und drei Walks für die STORM-Schlagleute steuerte die Tornados-Defensive noch drei Errors zum zweiten acht-Punkte-Inning des Spiels bei.
In all der Offensiv-Power beschenkte Hardman sein Team anlässlich seines Geburtstags am meisten: In fünf At-Bats gelangen ihm vier Hits (alle Extra-Base-Hits) und sechs RBI, zwei zusätzliche Punkt erlief er selbst. Neben ihm glänzten auch Rogelio Maldonado, Rob Vondy, Vicente Velazquez, Yannick Kiss und Martins mit einem Multi-Hit-Spiel. Da aber jeder Schlagmann mindestens einen Hit erzielte, gingen diese hervorragenden Leistungen in einer mehr als überlegenen Gesamt-Performance des Teams auf.
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | R | H | E | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Hünstetten STORM | 0 | 0 | 0 | 0 | 5 | 3 | 2 | 10 | 14 | 1 |
| Mannheim Tornados | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 3 | 3 | 3 |
Das zweite Spiel des Tages brachte einen nach dem deutlichen Verlauf der ersten Partie unerwarteten Beginn: Mannheim holte im ersten Inning eine 2:0-Führung. Tornados-Pitcher Tom Adler hatte die zuvor heiß gelaufene Hünstetter Offensive zunächst ohne einen Baserunner wieder auf die Bank gesetzt. Für STORM gab Jose Pimentel sein Start-Comeback nach der Unterarmverletzung. Er holte einen anfänglichen Groundball von Jan Feurich, doch Vondy patzte und nach einem Walk von Leon Still musste Pimentel gleich mal zwei Läufer verteidigen. Nach einem Sacrifice Bunt gelang dann jedoch Matteo Urban der Hit zum entscheidenden Zeitpunkt: Feurich und Still erliefen die beiden Punkte.
Adler hatte das Hünstetter Lineup auch im weiteren Verlauf sehr gut im Griff. In den ersten vier Innings erlaubte er STORM nur drei Hits (alle Singles) und gab keine Walks ab. Pimentel erntete ähnlich gute Ergebnisse und so blieb der Spielstand bis ins fünfte Inning bei 2:0 für die Gastgeber.
Das fünfte Inning begann dann mit einem Betriebsunfall der Tornados: Meyer erreichte nach einem Error von Still die erste Base und den Groundball des folgenden Kiss warf Adler dann statt zum Double Play an der zweiten Base vorbei. Letzter ließ noch seinen ersten Walk des Spiels folgen und plötzlich hatten die Gäste aus dem Taunus die Bases ohne Aus geladen. Vicente Velazquez nutzte die Gelegenheit prompt. Sein Single verkürzte auf 2:1. Schließlich war mit Hardman der Held aus Spiel 1 an der Reihe – und er beschenkte seine Mannschaft auch im zweiten Spiel des Nachmittags: Mit einem Double räumte er auf einen Schlag die Bases ab und drehte das Spiel: 4:2 für STORM!
Martins konnte auch Hardman noch über die Platte schicken, bevor Adler sich mit einem Strikeout und einem Double Play aus dem Inning rettete. Doch jetzt war Hünstetten wieder voll in der Spur. Pimentel legte ein 1-2-3-Inning nach und schon ging die Offensive wieder ans Werk: Douglas Jochum (Double), einmal mehr Hardman (Single) und Martins (Sacrifice Fly) schraubten die Führung auf 8:2 hinauf.
Nach seinen herausragenden Schlagleistungen durfte Hardman dann auch nochmal vom Werferhügel sein Glück probieren. Die gewohnt harten Würfe waren zu Anfang leider auch gewohnt unkontrolliert: Hardman gab Moll einen Walk und ließ ihn danach alle drei weiteren Bases mit Wild Pitches vorrücken. Den einen Punkt konnte Hardman sich nach seinem Schlagerfolg sicher erlauben, ohne den Sieg zu gefährden, aber dennoch mussten noch sechs Aus her, um den Erfolg abzusichern. Nach zwei weiteren Walks hatte er seinen Rhythmus dann endlich gefunden und beendete Durchgang sechs mit drei Strikeouts.
Im siebten Inning setzte Maldonado den Schlusspunkt mit dem einzigen Erfolg, der STORM an diesem Tag noch fehlte: Einem Homerun! Dieser brachte nicht nur ihn selbst, sondern auch Vondy zurück übers Schlagmal zum 10:3-Endstand. Hardman ließ abschließend mit einem 1-2-3-Inning keinen Zweifel am verdienten Auswärts-Doppelerfolg
Hünstetten STORM beendet seine Premieren-Saison in der Baseball Bundesliga mit elf Siegen in 32 Partien – für einen Aufsteiger sicherlich eine mehr als respektable Leistung. In der Playdown-Tabelle reichte es dennoch nur zu Platz 2 hinter Stuttgart – und damit im Abschlussklassement der Bundesliga Süd zu Platz 6. Vor Saisonbeginn hatte das noch den sicheren Klassenerhalt bedeutet. Doch der DBV hatte kurzfristig beschlossen, die Bundesliga schon zur kommenden Saison um ein Viertel – nämlich von 16 auf zwölf Mannschaften – zu verkleinern.
| # | Team | W | L | PCT |
|---|---|---|---|---|
| 1. | Stuttgart Reds | 18 | 14 | .563 |
| 2. | Hünstetten STORM | 11 | 21 | .344 |
| 3. | Mannheim Tornados | 1 | 31 | .031 |
Da gleichzeitig mit der Verkleinerung auch ein Aufstieg aus der 2. Baseball-Bundesliga möglich ist, spielen in diesem Jahr der Sechst- und Siebtplatzierte gegen den Sieger der Playoffs in der Südgruppen der 2. Bundesliga eine Relegation aus. Nur der Sieger dieser Relegation zwischen drei Vereinen darf 2024 in der verkleinerten Baseball Bundesliga antreten.
Für Hünstetten bedeutet das zunächst – schon wieder – ein Aufeinandertreffen mit den Mannheim Tornados. STORM empfängt die Kurpfälzer am 30. September ab 12:00 Uhr zu einem Double-Header. Eine Woche später geht es dann zu den Gauting Indians. Die spielen aktuell noch gegen die Guggenberger Legionäre 2 (Regensburg) um den dritten Platz der Zweitliga-Playoffs. Da die Zweitvertretungen der Bundesliga-Klubs Stuttgart und Regensburg nicht aufsteigen dürfen und der verbliebene Finalist – die Bayerische Baseball Academy – auf sein Aufstiegsrecht verzichtet – sind die Indians schon für die Relegation qualifiziert.
| Datum | Zeit | Heim | Gast | Ort |
|---|---|---|---|---|
| 30.09.2023 | 12:00 | Hünstetten STORM | Mannheim Tornados |
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| 30.09.2023 | 15:00 | Mannheim Tornados | Hünstetten STORM |
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| 07.10.2023 | 12:00 | Gauting Indians | Hünstetten STORM |
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| 07.10.2023 | 15:00 | Hünstetten STORM | Gauting Indians |
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| 14.10.2023 | 12:00 | Mannheim Tornados | Gauting Indians |
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| 14.10.2023 | 15:00 | Gauting Indians | Mannheim Tornados |
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Am 14. Oktober spielt schließlich in Mannheim zuhause gegen Gauting. So hat jeder Relegationsteilnehmer vier Partien zu absolvieren – zwei zuhause und zwei auswärts. Wer die meisten davon gewinnt, sichert sich den Startplatz für die Bundesliga 2024. Bei Sieggleichheit zählt die Punktedifferenz im direkten Vergleich. STORM bekommt also die Gelegenheit, mit jeweils zwei Siegen gegen Mannheim und in Gauting schon alles klarzumachen und nicht mehr nach Mannheim blicken zu müssen.