Keine Chance gegen die Südmeister: STORM verliert zweimal in Heidenheim

In der Hinrunde waren die beiden „H“s der Südgruppe erstmals aufeinandergetroffen und fast wäre STORM die Riesen-Sensation gelungen. Es fehlte nur ein einziger Pitch zum Sieg im ersten Spiel. Beim Wiedersehen in Heidenheim kam es jedoch anders. Die Heideköpfe fertigten Hünstetten zweimal per 10-Run-Regel ab und brachten so die Südmeisterschaft vorzeitig unter Dach und Fach.

Ganz große Auswirkungen auf die Tabelle hatte das Aufeinandertreffen an der Brenz nicht mehr: STORM stand bereits vorher als Tabellensechster fest, während Heidenheim zwar die Tabellenführung theoretisch noch hätte an Mainz verlieren können. Doch angesichts des komfortablen Vorsprungs hätte dafür viel schieflaufen müssen. Dennoch wollten die Heideköpfe natürlich aus eigener Kraft alles klar machen, während auch die Hünstetter Aufsteiger dankbar für jeden Bonus in für die anstehenden Playdowns sein würden.

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Hünstetten STORM0000000xx073
Heidenheim Heideköpfe216013xxx13130
W: Mike Bolsenbroek (7-0)     L: Daniel Martins (1-6)     S: –

Wie in der Vorwoche in Mainz musste Jose Pimentel aussetzen, da die Verletzung am Wurfarm noch nicht ausgeheilt war, und wieder begann in Vertretung Daniel Martins. Die Gastgeber starteten mit der Bundesliga-Legende Mike Bolsenbroek in den Samstagabend.

Gegen den niederländischen Hünen starteten die Hünstetter Gäste durchaus vielversprechend. Sowohl im ersten als auch im dritten Inning gelangen jeweils zwei Hits (Victor und Vicente Velazquez sowie zweimal Matias Polanco), aber leider sprang beide Male nichts Zählbares dabei heraus. Heidenheims Offensive zeiget dagegen, warum Sie als das deutsche Baseball-Powerhouse schlechthin bekannt ist: Phillip Schulz eröffnete das erste Inning per Double, Gary Michael Owens folgte ihm per Walk auf Base und dann holten William Germaine (Sacrifice Fly) und Shawn Larry (RBI-Single) sie zur 2:0-Führung herein. Ein Inning später erlaubte ein ärgerlicher Wild Pitch von Martins bei zwei Aus das 3:0 durch Drew Janssen.

Bis dahin war das Spiel für die angereisten Aufsteiger zwar etwas unglücklich und ärgerlich verlaufen, aber man präsentierte sich auf Augenhöhe. Im dritten Inning dagegen ging es den Bach hinunter. Hits von Germaine, Kilian Redle und Maurice Montgomery wechselten sich mit untypischen Fehlern von Martins (ein Walk, zwei getroffene Schlagleute) ab. Die Heideköpfe erhöhten so auf 6:0, bevor Martins bei zwei Aus von Gian Franco Rizzo abgelöst wurde. Gegen ihn hämmerte Owens einen Schlag bis an den Zaun und leerte damit die Bases – 9:0 für Heidenheim und damit auch die endgültige Vorentscheidung.

Die Hünstetter Offensive spielte trotzdem weiter munter mit. Am Ende standen immerhin respektable sieben Hits in sieben Innings zu Buche. Dass am Ende dennoch die Null auf der Anzeigetafel stehen blieb, war auch ein gutes Stück Pech. Die Gastgeber konnten unterdessen nach einem Error von Victor Velazquez durch Janssen im fünften Inning noch einmal punkten, eher derselbe im sechsten Inning durch einen 2-Run-Homerun den Schlusspunkt setzte.

Der Samstagabend endete also mit eine 13:0 für die Hausherren, die das Spiel zwar zu Recht als bessere Mannschaft gewannen, aber mit einem für den Spielverlauf doch zu hohen Ergebnis. Da parallel die München-Haar Disciples in Mainz gewannen, war damit die Südmeisterschaft für die Heideköpfe sicher. Auch das Ergebnis des Parallelspiel schmeckte in Hünstetten niemandem, da es den Weg zu Platz 5 in den Playdowns ein kleines Stück schwerer machte.

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Hünstetten STORM0010010xx230
Heidenheim Heideköpfe113252xxx14130
W: Jared Mortensen (10-0)     L: Dave Paradela (0-1)     S:

Am Sonntag ging es für die Heideköpfe also um nichts mehr und so geriet das Spiel zum Schaulaufen. Man hatte eigens die langjährigen Bundesligaspieler und mehrfachen Deutschen Meister Sascha Lutz und Ludwig Glaser zu einem Abschiedsspiel „eingeflogen“. Beide absolvierten ihr einziges Saisonspiel und beendeten ihre ohne Zweifel großen Karrieren.

Auf dem Werferhügel begann für die Gastgeber Jared Mortensen, der eine durchweg dominante Saison geworfen hatte. Für Hünstetten bekam Dave Paradela im letzten Saisonspiel seinen ersten Start, da sowohl Martins als auch Rizzo schon am Vorabend geworfen hatten und Ian Hardman seine Starter-Rolle ja schon länger los ist.

STORM bekam wie am Vorabend im ersten Inning gleich zwei Läufer aus Base (Walks für Polanco und Victor Velazquez), konnte sie aber wieder nicht in Punkte umsetzen. Für Heidenheim schaffte Schulz ebenso wie am Vorabend nach einem Leadoff-Double die 1:0-Führung. Im zweiten Inning gab Paradela nach Hits von Simon Gühring und Glaser zwei Walks an Schulz und Lutz ab, mit dem die Heideköpfe auf 2:0 erhöhten. Im Gegenzug konnte Polanco dann aber endlich für einen Gäste-Punkt sorgen und auf 2:1 verkürzen. Sein Double holte den per Single auf Base gelangten Vicente Velazquez herein.

In der unteren Hälfte des dritten Innings war Paradela nach zwei Walks und zwei Flyouts fast schon unbeschadet aus dem Inning, doch Glaser per Single und direkt danach Redle mit einem Triple ließen die Gastgeber plötzlich auf 5:1 davonziehen.

Im vierten Inning übernahm Hardman von Paradela. Gegen ihn schlug Janssen seinen zweiten Homerun des Wochenendes. Es folgten Owens mit einem Double und Larry mit einem Single zum 7:1. Und schließlich kam es dann im fünften Inning wieder ganz dick für Hardman. Er erlaubte gleich fünf Walks und Hits von Janssen und Germaine taten ihr übriges – fünf Runs für die Heideköpfe schraubten den Zwischenstand auf 12:1.

Im sechsten Inning sorgten ein Run für STORM (Matthew McElroy durch ein Fielder’s Choice von Joshua Harrison) und zwei für Heidenheim nur noch für Ergebniskosmetik. Das 14:2 war dieses Mal auch in der Höhe verdient, wobei das genaue Spielergebnis in der großen Abschiedsgala von Sascha Lutz und Ludwig Glaser mehr eine Randnotiz war.

Die erste reguläre Bundesliga-Saison endete für STORM also mit zwei eingepreisten Niederlagen beim Ligaprimus an der Brenz. Nach der äußerst knappen und schmerzlichen Heimniederlage im Hinspiel hatte man sich dennoch zumindest Hoffnungen auf eine Überraschung gemacht. Dafür waren die in Richtung Playoffs ert richtig in vollen Schwung kommenden Heideköpfe dafür in Bestbesetzung sichtlich eine Nummer zu groß.

Hünstetten geht also mit einer Bilanz von 7 Siegen und 17 Niederlagen in die Playdowns. Gegner werden neben den Mannheim Tornados (1-22) mit noch einem Nachholspiel gegen Heidenheim) entweder die Stuttgart Reds (9-13) oder die München-Haar Disciples (10-14) sein. München hat die reguläre Saison ebenfalls schon beendet und schaut nun gespannt nach Mainz, wo Stuttgart am Wochenende das eigene Schicksal in der Hand hat. Da die Disciples im direkten Vergleich mit den Reds die Nase vorn haben (3-1), müssen die Schwaben beide Spiele am Rhein gewinnen, um sich noch für die Playoffs zu qualifizieren. Schaffen sie das nicht, sind sie also der dritte Playdown-Teilnehmer.

In Hünstetten dürfte man nun darauf hoffen, dass die benachbarten Mainz Athletics ihrer Favoritenrolle gerecht werden und zweimal gegen Stuttgart gewinnen. In dem Fall müsste STORM in den Playdowns „nur“ drei Siege mehr sammeln als die Reds, um auf Platz 5 den Klassenerhalt zu sichern. In jedem anderen Fall würde dem Fünftplatzierten – egal, ob München oder Stuttgart – ein Sieg aus den vier Playdown-Spielen gegen Hünstetten wohl reichen, um die Reihenfolge auf den Plätzen fünf bis sieben zu zementieren. Denn dann könnte nur noch kaum zu erwartende Schützenhilfe aus Mannheim helfen.

Die Playdown-Spieltage stehen schon fest und werden folgendermaßen angesetzt werden:

  • 28.-30.07.2023 in Mannheim
  • 18.-20.08.2023 zuhause gegen München-Haar oder Stuttgart
  • 01.-03.09.2023 in München-Haar oder Stuttgart
  • 08.-10.09.2023 zuhause gegen Mannheim