Nach acht Siegen in acht Partien gegen die Mannheim Tornados in der regulären Saison und den Playdowns, hatte Hünstetten STORM den Rekordmeister aus der Kurpfalz zum wichtigsten Spiel der Saison auf dem Dickman Field zu Gast: Die Relegation um den Klassenerhalt. Hünstetten gewann die beiden Spiel mit 18:3 und 14:1.
Hünstetten gegen Mannheim – das war in der Baseball Bundesliga in diesem Jahr wohl die am häufigsten angesetzte Spielpaarung. Den „normalen“ vier Duellen in der regulären Saison folgten weitere vier in den Playdowns. Alle acht Spiele gewann STORM, was für einen Aufsteiger gegen den Deutschen Rekordmeister an sich schon alles andere als selbstverständlich ist. Nun sind die Tornados auch in der Relegation Konkurrent um den Klassenerhalt und waren auch gleich als erster Gegner in Limbach zu Gast. Die acht Siege des Jahres waren damit auch Makulatur, denn die Relegationsrunde wird als eigenständiger Wettbewerb ausgespielt. So waren es für STORM wohl die beiden wichtigsten Duelle mit dem Kurpfälzern überhaupt.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | R | H | E | |
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Mannheim Tornados | 0 | 0 | 1 | 2 | x | x | x | 3 | 4 | 4 |
Hünstetten STORM | 4 | 7 | 4 | 3 | x | x | x | 18 | 19 | 2 |
Die Gastgeber begannen mit Daniel Martins auf dem Werferhügel, der an seine souveränen Leistungen in den Playdowns anknüpfte: Ein Strike- und zwei Groundouts brachte die STORM-Offensive schnell zum ersten Mal an den Schlag. Dort stand Ihnen Mannheims Maurice Moll gegenüber.
Hünstettens Schlagleute legten sofort furios los: Vicente Velazquez holte sich mit einem Leadoff-Single die erste Base und stahl danach gleich die zweite, bevor José Pimentel einen Pitch mit seinem Schläger über den Leftfield-Zaun beförderte: Homerun und 2:0-Führung für die Hausherren. Doch die hatten noch nicht genug: Rob Vondy beförderte Victor Velazquez per Triple nach Hause und konnte nach einem Sacrifice Fly von Phil Meyer selbst punkten.
Inning Nummer zwei verlief ähnlich: Martins ließ keinen Baserunner zu und die Hünstetter Offensive machte weiter, wo sie im ersten Inning aufgehört hatte. Sie sammelten ganze sieben Hits (Douglas Jochum gleich zwei davon allein in diesem Inning), mit denen sie auch sieben Runs nach Hause brachten und die Führung schon auf 11:0 ausbauten. Die Tornados konnten schließlich im dritten Inning auch einen Punkt durch Hits von Felipe Homberg und Leon Still erzielen. Doch in der unteren Hälfte konterte Hünstetten mit weiteren vier Läufen aus fünf Hits – darunter ein Homerun von Ian Hardman.
Das vierte Inning begannen die Mannheimer Luis Diaz und Moll mit ihrem zweiten Run durch einen Single und einen Double. Ein Error von Vondy erlaubte Moll noch den 15:3-Anschluss, bevor Vicente Velazquez, Meyer und Vondy den Gäste-Schlagdurchgang mit einem Bilderbuch-Double Play beendeten. Nun war wieder die STORM-Offensive an der Reihe – und begann mit einem kleinen Kuriosum: Pimentel holte sich seinen zweiten Homerun des Spiels – allerdings ohne den Ball aus dem Feld zu schlagen. Sein satter Schlag ging ins linke Centerfield, wo der Verteidiger – offenbar von der Sonne geblendet – den heranfliegenden Ball nicht finden konnte. Und da er sich auch danach schwertat, den Ball auf dem Boden zu finden, hatte Pimentel genug Zeit, die Bases einmal komplett zu umrunden.
Beim Stand von 16:3 gelangen Moll danach zwei Aus, doch die Gastgeber wollten den Sieg dennoch schnell eintüten: Nach einem Single von Meyer holte Yannik Kiss ihn per Triple über die Home Plate und da Tornados Leftfielder Jan Feurich der Wurf zurück Richtung Infield verunglückte, lief er gleich weiter zum 18. Hünstetter Punkt. Der beendete das Spiel auf der Stelle vorzeitig per Gnadenregel.
Mann des Spiels war Pimentel mit drei Hits (zwei davon Homeruns). Alle vier Male, die er an die Platte trat, punktete er auch selbst und sammelte dazu fünf RBIs – alles Bestwerte. Außerdem hatte Douglas Jochum drei Hits in drei Auftritten an der Platte und sein Bruder Oliver trug mit drei RBIs die zweitmeisten bei. Bis auf Hardman (der einen Homerun schlug) hatten alle STORM-Schlagleute mehrere Hits. Auch Winning Pitcher Martins hatte mit seinem Complete Game (4 IP, 3 R (2 ER), 4 H, BB, 3 K) einen wichtigen Anteil an dem Kantersieg.
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | R | H | E | |
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Hünstetten STORM | 2 | 4 | 0 | 2 | 6 | x | x | 14 | 9 | 0 |
Mannheim Tornados | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | x | x | 1 | 2 | 7 |
In Spiel zwei hatten die Mannheim Tornados das Heimrecht, da die Relegation als Einfachrunde unter den drei Teilnehmern ausgetragen wird und STORM nicht mehr nach Mannheim fahren wird. Sie begannen mit Matteo Urban auf dem Mound. Im Gegenzug durfte Hünstetten gleich zu Beginn mit den Schlägern zu Werke gehen – und sie nutzten die Gelegenheit zur frühen Führung: Zwei Punkte gelangen diesmal ganz ohne Hit: Vicente Velazquez begann mit einem Walk und konnte nach einem Wild Pitch von Urban auf die zweite Base vorrücken. Kurz darauf folgte Martins ihm ebenfalls per Walk. Vicente Velazquez punktete dann nach einem Groundball seines Bruders Victor. Mannheims Lukas Köttig geriet der Wurf an die erste Base dann zu tief und so erreichte Victor Velazquez selbige sicher per Error. Der Error erlaubte zum einen Martins, zur dritten Base vorzurücken und zum anderen Vondy, ersteren per Sacrifice Fly nach Hause zu holen.
Für die Hausherren in der (sportlichen) Gästerolle ging dann Pimentel mit der 2:0-Führung im Rücken ans Werk. Nach einem Leadoff-Walk setzte er die folgenden drei Tornados-Schlagleute wieder auf die Bank und brachte seine Mannschaft zurück an den Schlag. Pimentel durfte selbst zuerst ran, holte sich einen Hit. Oliver Jochum folgte per Walk und als die beiden erfolgreich einen Double Steal vornahmen ging der Wurf von Mannheims Catcher Still an der dritten Base vorbei und Pimentel erlief das 3:0. Douglas Jochum folgte mit dem schon vierten Walk Urbans und dann holten Hardman (Single), Martins (Groundout) und Victor Velazquez (Double) nacheinander jeder einen RBI. Hünstetten hatte damit wieder früh eine beruhigende 6:0-Führung herausgespielt.
Im Gegenzug schlug Homberg einen Double und konnte nach Feurichs Hit auf 6:1 verkürzen, doch mehr Offensive brachten die Gäste mit Heimrecht gegen Pimentel weder im zweiten noch im dritten Inning zu Stande. Das dritte Inning war auch für STORM auch das einzige des Tages, in dem ihnen kein Punkt gelang. Denn im vierten Inning konnten Hardman (per Single auf Base gelangt) und Victor Velazquez (Walk) nach tatkräftiger Mithilfe der Mannheimer Defensive punkten: zwei Balks, ein Error beim Verteidigen eines Steals und ein Passed Ball.
In der Defensive bekam ab dem vierten Inning Kiss noch einen Pitching-Einsatz. Außer zwei Walks ließ er in seinen beiden Innings gegen die Tornados nichts zu. Und da seine Offensive zwischendurch im fünften Inning gegen den neu eingewechselten Rex Helmig nochmal richtig Schwung kam (fünf Hits, davon zwei durch Dave Paradela, für insgesamt sechs Runs), war das auch genu, um auch das zweite Spiel vorzeitig zu beenden: 14:1 nach fünf Innings.
In Spiel zwei waren in Hünstetten deutlich weniger Aktionen mit dem Schläger zu bewundern. Vor allem, weil die Tornados mit neun Walks und ganzen sieben Errors defensiv viel herschenkten. Die erfolgreichsten Schlagleute waren Hardman mit zwei Hits und zwei Stolen Bases und Paradela, der überhaupt erst zum letzten Inning eingewechselt wurde und sich dennoch zwei Hits aufschreiben konnte – darunter einen der beiden Doubles des Teams. Über den Titel Winning Pitcher durfte sich Kiss (2 IP, 2 BB) freuen, da Starter Pimentel die notwendigen vier Innings nicht voll gemacht hatte (3 IP, R (ER), 2 H, 2 BB, 4 K).
Die beiden Siege gegen Mannheim bedeuten schon die halbe Miete auf dem Weg zum Klassenerhalt. Nun stehen für STORM noch zwei Partien gegen die Gauting Indians an, die sich als möglicher Aufsteiger aus der 2. Bundesliga für die Relegation qualifiziert haben. Los geht’s im Würmtal Baseball-Park am Samstag, 07.10.2023, um 12:00 Uhr. Sollte STORM die Indians zweimal schlagen, darf sich Hünstetten auf eine weitere Bundesliga-Saison freuen. Für den Fall, dass beide sich die Siege teilen, reicht es STORM, höher zu gewinnen als man das andere Spiel verliert. Denn auch dann können zwei Siege Gautings in Mannheim in der Folgewoche nichts mehr ändern.