STORM erlebt meisterliche Lehrstunden – Bonn siegt doppelt auf dem Dickman Field

Beim Feiertags-Doubleheader gegen die Bonn Capitals zeigte sich Hünstetten STORM defensiv stark verbessert, offensiv kämpferisch – und dennoch sprang kein Sieg heraus. In Spiel 1 verbuchten die Gäste einen „Combined No-Hitter“ und setzten sich mit 6:0 durch. Spiel 2 endete trotz starker Kontakte STORMs und einer großartigen Pitching-Leistung von Jake Liberta mit 0:1 – weil Bonns Defensive mehrere gefährliche Schläge spektakulär entschärfte. Es war ein Spieltag, der Mut machte – und gleichzeitig die Lücke zur Liga-Spitze aufzeigte.

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Bonn Capitals0310110670
Hünstetten STORM0000000000
W: Marcel Giraud (1-0)     L: Patrick Mitchell (0-2)     S: –
Spiel 1: No-Hitter durch Giraud & Co – STORM chancenlos

Mit Marcel Giraud auf dem Mound setzten die Capitals auf einen ihrer erfahrensten Werfer – und der lieferte. In fünf Innings ließ der Linkshänder keinen Hit und keinen Run zu, sammelte fünf Strikeouts und übergab an die fehlerfreien Reliever Jakob Schoch und Sascha Koch. Gemeinsam verhinderten sie jeden Schlagerfolg STORMs – und sicherten so den ersten No-Hitter gegen Hünstetten in dieser ersten DBL-Saison.

STORMs Starter Pat Mitchell erwischte erneut einen schweren Tag. Neun Walks und vier Earned Runs in vier Innings gaben Bonn zahlreiche Gelegenheiten, die durch konsequentes Baserunning und gutes Situational Hitting genutzt wurden. Eric Brenk (2 Hits, 5 Stolen Bases), Maurice BendrienTerrell JoyceEric Kunze und Luis Martin sorgten für konstante Offensive über sieben Innings hinweg.

Offensiv konnte STORM kaum Druck erzeugen – zwei Walks blieben die einzigen Baseläufer. Besonders bitter: ein Double Play im ersten Inning raubte früh Schwung, und in den folgenden Innings dominierte Bonns Pitching nach Belieben.

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Bonn Capitals0010000161
Hünstetten STORM0000000022
W: Niklas Rimmel (5-0)     L: Jacob Liberta (0-6)     S: –
Spiel 2: Pitcher-Duell auf Augenhöhe – STORM unterliegt knapp

Spiel 2 entwickelte sich zu einem echten Baseball-Leckerbissen – mit zwei starken Pitchern, schnellen Defensiven und Spannung bis zum letzten At-Bat. Jake Liberta zeigte dabei seine mit Abstand beste Leistung der Saison: Sieben komplette Innings, nur ein Earned Run bei sechs Hits und drei Walks – ein Auftritt, der sein Potenzial unterstrich.

Das einzige Bonner Run fiel im dritten Inning: Ein Double von Eric Brenk, ein Wild Pitch und ein Sacrifice Fly von Maurice Bendrien reichten dem Meister zum 1:0. STORM hingegen präsentierte sich offensiv deutlich verbessert – vor allem in der Qualität der Kontakte. Noah LorenzJoshua Harrison und Petey Kiefer schlugen mehrere harte Bälle tief ins Outfield, doch Bonns Defensive zeigte sich hellwach. Mindestens vier potenzielle Extra-Basehits wurden auf dem Warning Track oder direkt am Zaun aus der Luft gefischt.

In den Innings vier und sechs hatte STORM dann doch noch Chancen zum Ausgleich – doch ein Double Play und ein Strikeout beendeten die Hoffnungen jeweils jäh. Trotz der Niederlage war die Leistung ein Fingerzeig: STORM kann mit einem Meister mithalten – wenn auch noch nicht über die volle Distanz.

Entwicklung erkennbar – Offensive braucht Abschlussstärke

Zwei Spiele, kein Run – das klingt hart. Doch anders als die Boxscores vermuten lassen, war es ein Spieltag mit Fortschritten. Vor allem im zweiten Spiel gelangen viele harte Kontakte, das Timing stimmte – nur der letzte Funke Glück fehlte. Gerade nach dem engagierten Auftritt gegen Paderborn in der Vorwoche, als STORM offensiv Akzente setzen konnte, war Spiel 2 gegen Bonn ein erneuter Beleg dafür, dass das junge Team mit dem Schläger umgehen kann.

Auch defensiv wirkte das Team gefestigter. Sammy Guillorme und Petey Kiefer präsentierten sich sicher im Infield und Oliver Jochum glänzte mit einem sehenswerten Outfield Assist. Das Pitching, lange Zeit Schwachpunkt, entwickelt sich: Mitchell steigert sich schrittweise, Liberta scheint endgültig in der Saison angekommen.

Ausblick: Pause nutzen – und dann Revanche gegen Köln?

Die Pfingstpause kommt zur rechten Zeit. Nach acht Spielen in 17 Tagen kann STORM regenerieren, analysieren – und an den entscheidenden Details feilen. Vor allem im Umgang mit Runners in Scoring Position (nur 4 Hits in den letzten vier Spielen bei entsprechender Gelegenheit) muss die Mannschaft zulegen.

Weiter geht’s am 14. Juni auswärts gegen die Cologne Cardinals. Tags darauf steigt das Rückspiel zuhause auf dem Dickman Field (15. Juni, 13:00 Uhr). Gegen Köln lieferte STORM an Ostern eines seiner spektakulärsten Spiele ab – das emotionale Comeback beim 6:7 bleibt unvergessen. Jetzt bietet sich die Chance auf Revanche – und auf den ersten Sieg nach drei bitteren Wochenenden.