Zwei Spiele, viele Emotionen: Am Osterwochenende lieferte Hünstetten STORM gleich doppelt große Baseball-Momente. Beim Auswärtsspiel am Samstag in Köln kämpfte sich das junge Team mit einem spektakulären Comeback ins Spiel zurück, ehe es mit einem dramatischen Walk-Off der Gastgeber endete. Und am Ostermontag stand beim Heimspiel auf dem Dickman Field mit Carl Wenzel ein Spieler auf dem Platz, der einst in Hünstetten das Baseballspielen lernte – jetzt aber im Trikot der Cologne Cardinals Bundesliga-Routine verkörpert.
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | R | H | E | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Hünstetten STORM | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 5 | 6 | 5 | 5 |
| Cologne Cardinals | 1 | 0 | 0 | 3 | 0 | 0 | 2 | 0 | 1 | 7 | 6 | 1 |
Ein 9. Inning für die Geschichtsbücher
Im Kölner Circlewood Stadium entwickelte sich zunächst ein zähes Spiel. STORM fand schwer in die Partie und lag zur Mitte des Spiels 0:4 zurück. Doch dann kam der erste große Moment des Spiels – und vielleicht des bisherigen STORM-Frühlings: Petey Kiefer, der in den ersten Wochen der Saison bereits mehrfach geglänzt hatte, jagte im fünften Inning unter den Augen seiner eigens aus den USA angereisten Eltern einen mächtigen Homerun über den Leftfield-Zaun – der erste „Longball“ der Saison für das junge Team und ein Ausrufezeichen in einer bis dahin einseitigen Partie.
Angeführt von dieser Initialzündung bäumte sich STORM auf und bewies im neunten Inning große Moral: Mit fünf Runs nutzte das Team seine letzte Chance und glich das Spiel gegen die Cologne Cardinals aus. Der Kölner Pitcher Nicolai Kirchhoff hatte Probleme, die Strike-Zone zu finden. Die STORM-Schlagleute nutzten dies zunächst geduldig, um die Bases zu besetzen. Und schließlich waren es noch einmal Kiefer und Orlando Del Muro, die diese letzte Chance mit einem Single und einem Fielder’s Choice.
Doch die Hausherren behielt in einem dramatischen letzten Halbinning das bessere Ende für sich: Ein bitterer Walk-Off-Walk für die Cardinals bedeutete den 7:6-Endstand und ließ STORM trotz eines beeindruckenden Comebacks mit leeren Händen zurück.
| 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | R | H | E | |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Cologne Cardinals | 0 | 0 | 2 | 4 | 0 | 0 | 0 | 3 | 0 | 9 | 11 | 0 |
| Hünstetten STORM | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 4 | 2 |
Rückkehr eines STORM-Eigengewächses
Der Ostermontag stand im Zeichen einer besonderen Geschichte: Carl Wenzel, der in Oberlibbach, einem Ortsteil von Hünstetten, aufgewachsen ist, kehrte erstmals als Bundesliga-Spieler in seine Heimat zurück. begann 2010 im Alter von acht Jahren bei STORM mit dem Baseball und spielte bis 2017 in den Schüler-, Jugend- und Juniorenteams des Vereins. Zwischen 2010 und 2017 durchlief er bei STORM alle Nachwuchsteams – damals noch auf dem alten Kunstrasenplatz in Görsroth. Seit einigen Jahren spielt Wenzel für die Cologne Cardinals – und stand nun zum ersten Mal in einem offiziellen DBL-Spiel in Hünstetten auf dem Platz. Zahlreiche Zuschauer, ehemalige Teamkollegen und Coaches ließen es sich nicht nehmen, dieses besondere Wiedersehen zu feiern – ein Gänsehautmoment auf dem Hünstetter Baseball-Rasen.
Sportlich hatte STORM gegen das starke Pitching der Cardinals am Montag wenig entgegenzusetzen. Besonders Finn Freisberg dominierte auf dem Mound mit sieben Strikeouts in drei Innings, während STORM in der Offensive kaum Zugriff fand. Der 0:9-Endstand spiegelte die Kräfteverhältnisse an diesem Tag klar wider, auch wenn das Heimteam bis zum Schluss kämpfte.