Play-Downs: Kalter Auftakt für STORM in Stuttgart

Hünstetten startet mit zwei Niederlagen in die Best-of-7-Serie um den direkten Klassemerhalt gegen die Stuttgart Reds. Im ersten Spiel unterlagen sie mit 3:8 und im zweiten Spiel mit 1:11. Trotz einiger starker Einzelleistungen konnte STORM dem Angriff der Gastgeber nichts entgegensetzen.

Die Play-Downs zwischen den Stuttgart Reds und Hünstetten STORM sind für beide Mannschaften von entscheidender Bedeutung – das liegt in der Natur der Sache. Es geht für beide wohl um den Verbleib in der Bundesliga, denn der Verlierer der Serie wird sich voraussichtlich in der Relegation dem Zweitliga-Meister stellen müssen.

Der Bundesliga-Spielplan wollte es so, dass sich die beiden Teams seit dem Himmelfahrts-Wochenende Anfang Mai nicht mehr gesehen hatten. Nun kam es zweieinhalb Monate später zum Wiedersehen. Die sechs Partien der Hauptrunde gingen 4:2 an Stuttgart, was für STORM schon eine starke Verbesserung im Vergleich zur Premierensaison 2023 darstellte. Letztes Jahr siegten die Reds nämlich in allen acht Begegnungen, die in der Saison und den Play-Downs stattfanden.

Nach dem großen Doppelerfolg gegen die Mainz Athletics in der Vorwoche machten sich die Hünstetter indessen auch Hoffnungen, einen Sieg aus Schwaben zu entführen. Die Reds hingegen hatten eine Woche zuvor Südmeister Regensburg geschlagen und dabei ebenfalls reichlich Selbstvertrauen getankt.

Spiel 1: Früher Rückstand nicht mehr aufgeholt
1 2 3 4 5 6 7 R H E
Hünstetten STORM 0 0 0 1 1 0 1 3 8 2
Stuttgart Reds 2 2 0 0 4 0 X 8 9 0
W: Kevin Riello (1-0)     L: Jose Pimentel (0-1)     S: –

Die Spannung vor dem ersten Spiel war greifbar, da beide Mannschaften mit viel Energie in die Partie gingen. STORM wollte unbedingt den ersten Sieg holen, um ein Zeichen zu setzen und den Druck auf Stuttgart zu erhöhen.

Frühe Führung für Stuttgart

Die Hünstetter Gäste waren drauf und dran, gleich im ersten Inning ihre Duftmarke zu setzen: Jake Gentry und Anthony Pomilia waren durch einen Walk und einen Hit auf Base gelangt. Jose Pimentel schickte schließlich einen Schlag auf die Reise über den Leftfield-Zaun. Doch das Stuttgarter Geburtstagskind Fabian Beck klaute sich sein eigenes Geschenk und fing den Ball weit über der Zaunkante. Statt 3:0-Führung für STORM war das Halbinning beendet. Stuttgarts Jack Barrie machte es gleich im Gegenzug besser: Sein 2-Run-Homerun war so weit über der Spielfeldbegrenzung, das er nicht aufzuhalten war. Im zweiten Inning legten die Reds zwei weitere Runs nach, nachdem Austin Bull einen Double schlug. Der schnelle 4:0-Rückstand setzte STORM bereits früh unter Druck.

STORM kämpft sich heran

Obwohl bis dahin alles gegen die Gäste lief, gaben sie nicht auf. Im vierten Inning gelang es STORM endlich, den ersten Run durch drei Singles in Folge von Victor Velazquez, Pimentel und Noah Lorenz zu erzielen. Vicente Velazquez und Jacob Gentry erzielten im fünften Inning einen Triple und einen Double, wodurch sie dem Rückstand auf 4:2 verkürzten. Doch Stuttgart konterte im selben Inning mit einem Homerun von Bull und weiteren zwei Runs, an dem neben zwei Singles auch ein Fehler in der Hünstetter Verteidigung beteiligt war.

Reds bringen Führung ins Ziel

Die Gastegeber nahmen denn die 8:2-Führung mit ins siebte Inning, was wegen des Double-Headers auch schon das letzte war. STORM machte tapfer immer weiter – die sensationelle Aufholjagd gegen Mainz am vergangenen Sonntag stets im Hinterkopf. Oliver Jochum und Vicente Velazquez begannen mit Hits. Pomilias Groundout sorgte für einen weiteren Run, doch das reichte nicht aus, um den Rückstand aufzuholen. Stuttgart gewann das Spiel letztendlich mit 8:3. Pitcher Jose Pimentel hatte einen schweren Tag und konnte die Schlagkraft insbesondere der Imports der Reds nicht eindämmen: Austin Bull (3-4, HR, 2B, 3 RBI) und Jack Barrie (2-4, HR, 2 RBI) machten den Unterschied.

Spiel 2: Desaströses viertes Inning bringt die Niederlage
1 2 3 4 5 6 7 R H E
Hünstetten STORM 0 0 0 1 0 0 X 1 3 1
Stuttgart Reds 0 0 1 7 2 1 X 11 14 0
W: Yaferson Lopez (1-0)     L: Caleb Seroski (0-1)     S: –

Nach der Niederlage im ersten Spiel wollte STORM im zweiten Spiel unbedingt zurückschlagen. Die Mannschaft war fest entschlossen, das Spiel zu gewinnen und damit die Serie auszugleichen.

Zähe Anfangsphase

Die ersten drei Innings waren von starken Defensivleistungen und soliden Pitching auf beiden Seiten geprägt. STORM konnte sich gelegentlich einen Walk gegen Yaferson Lopez erarbeiten, jedoch nicht entscheidend durchsetzen und blieb punktlos. Caleb Seroski hatte seinerseit die Reds gut im Griff. Lediglich ein Sacrifice Fly von Jack Barrie brachte Jonas van Bergen über Platte, der das dritte Inning mit einem Double eröffnet hatte. STORM glich postwendend aus. Drei Hits von Jose Pimentel, Anthony Pomilia und Noah Lorenz sorgten für den ersten Gäste-Run.

Alptraum im vierten Inning

Das vierte Inning brachte denn allerdings die Entscheidung zugunsten der Reds. Ein Fehler von Vicente Velazquez verhinderte das dritte Aus, mit dem STORM das Inning bei 1:1 beendet hätte. Stuttgart ließ die Gäste dafür mächtig bluten: Sechs Singles in Folge brachten ingesamt sieben Gastgeber nach Hause und bedeuteten in einem kurzen 7-Inning-Spiel schon eine Vorentscheidung.

Vorzeitiges Ende im sechsten Inning

Im fünften Inning legte Stuttgart durch einen 2-RBI-Double von Fabian Beck nach. Nachdem er STORM im ersten Spiel bereits durch seinen Catch drei Punkte gekostet hatte, avancierte er in Spiel 2 mit 4 RBIs zum auffälligsten Schlagmann. Schließlich sorgte Moritz Köhler im sechsten Inning für das vorzietige Spielende. Seinem Leadoff-Triple folgte Danilo Weber mit einem Single, der den dafür nötigen zehn-Punkte-Abstand herstellte.

Der Sweep gegen Mainz hatte STORM mit großen Hoffnungen nach Stuttgart reisen lassen. Das erste Spiel war auch ein Duell auf Augenhöhe, in dem den Hünstettern an den kritischen Stellen das Spielglück fehlte. In Spiel 2 ging es dann nach dem Motto „erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“ in demoralisierender Weise in einem miesen Inning richtig bergab.

 Doch bereits nächsten Samstag besteht die Chance zur Wiedergutmachung: Um 12:00 Uhr geht dann die Serie auf dem Dickman Field weiter. Für STORM ist das Ziel klar: Die Serie mit zwei Heimsiegen ausgleichen, um die Chance zu wahren, dann zurück in Stuttgart den Coup zu holen und den direkten Klassenerhalt zu sichern.