Hünstetten STORM konnte sich an diesem Wochenende gegen die Mainz Athletics in beiden Spielen durchsetzen. Das Auswärtsspiel am Freitagabend gewannen sie stark mit 8:3 und das zweite Spiel endete nach einem dramatischen Comeback im zehnten Inning mit 8:7 für STORM.
Eine Woche vor dem Start der Play-Offs und Play-Downs waren in der Bundesliga noch einige Partien nachzuholen, die im Saisonverlauf dem regnerischen Sommer zum Opfer gefallen waren. So auch das Derby zwischen Mainz und Hünstetten. Für Mainz stand dabei auch noch einiges auf dem Spiel. Im Fernduell mit den für gleich drei Spiele in Heidenheim antretenden München-Haar Disciples war noch zu klären, wer als Tabellendritter nach Paderborn reisen wird und wer es als Vierter mit den Bonn Capitals zu tun bekommt.
Freitag: Glänzende Offensive und starkes Pitching führen zum Sieg
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | R | H | E | |
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Hünstetten STORM | 2 | 0 | 0 | 0 | 4 | 0 | 2 | 0 | 0 | 8 | 14 | 1 |
Mainz Athletics | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 3 | 9 | 0 |
Die Fans waren gespannt, ob STORM die starke Offensive von Mainz in Schach halten könnte. Hünstetten startete jedoch furios und setzte die Athletics früh unter Druck.
Frühe Führung und Dominanz
Hünstetten legte bereits im ersten Inning mit zwei Runs vor. Samuel Guillorme, Jacob Gentry und Victor Velazquez trugen die entscheidenden Hits zur frühen Führung bei. Jose Pimentel zeigte auf dem Mound eine bärenstarke Leistung und ließ in den ersten fünf Innings keinen Run zu. Mainz konnte keinen offensiven Druck entwickeln, während STORM in der Defensive solide blieb.
Entscheidende Offensive
Im fünften Inning explodierte die Offensive von STORM regelrecht. Mit vier Runs durch fünf Hits, darunter ein Double von Guillorme, zog Hünstetten auf 6:0 davon. Die Pitcher von Mainz hatten große Schwierigkeiten, die starken Hünstettener Schläger zu kontrollieren. Yannic Wildenhain gab nach dem Hünstetter Schlagfestival den Ball an Kevin Schnorbach ab, der das Geschehen am Harmtühlenweg zunächst wieder etwas beruhigen konnte. Peter Johannessens Solo-Homerun brachte dann auch die Gastgeber im sechsten Inning aufs Scoreboard.
Sicherer Sieg eingefahren
Doch im siebten Inning legte STORM nach und baute die Führung auf 8:1 aus. Mainz konnte zwar noch ein paar Runs erzielen, doch die solide Defensive und starkes Pitching von Phil Meyer in den letzten beiden Innings sicherten den klaren 8:3-Sieg für Hünstetten. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Samuel Guillorme, der mit vier Hits und drei erzielten Runs glänzte.
Sonntag: Dramatisches Comeback und Walk-Off in der Verlängerung
Am Samstagnachmittag war die Fortsetzung des Heimspiels vom 20. April geplant, das seinerzeit im dritten Inning abgebrochen werden musste. Doch – wie sollte es anders sein – auch am Ausweichtermin im hochsommerlichen Juli machten den Athletics und STORM anhaltende Regenfälle einen Strich durch die Rechnung. Die Samstagspartie wurde schon am Morgen angesichts des gründlich durchgeweichten Dickman Fields abgesagt.
Zusammen mit dem Verband und den Athletics einigte man sich kurzerhand, es am nächsten Tag noch einmal versuchen – der Wetterbericht sagte jedenfalls angemessen sommerliche Bedingungen vorher. Der Verband entschied allerdings, die Partie nur dann zu Ende zu spielen, wenn ihr Ausgang noch Auswirkungen auf die Abschlusstabelle der Südgruppe haben würde. Somit schaute ganz Rhein-Main mit Spannung nach Heidenheim. Denn würden die München-Haar Disciples ihre beiden Samstagspartien dort verlieren, hätte Mainz Platz 3 kampflos sicher gehabt und der Sonntag wäre ausgefallen. Es dauerte bis in den frühen Abend, als feststand: Die Disciples gewinnen ihr letztes Saisonspiel und es wird am Sonntag „Play Ball“ heißen!
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | R | H | E | |
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Mainz Athletics | 0 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 3 | 1 | 1 | 0 | 7 | 12 | 3 |
Hünstetten STORM | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 1 | 8 | 8 | 2 |
Das Spiel wurde exakt an dem Punkt fortgesetzt, an dem es am 20. April unterbochen wurde: Spielstand 1:1, obere Hälfte des dritten Innings, 1 Aus und Mainzer Läufer auf der ersten und der dritten Base. Hinzu kam, dass die Mannschaften auch mit exakten derselben Aufstellung fortsetzen musste und nur ausgehend davon Spieler durch Wechsel ersetzen. Für STORM bedeutete das: Das Spiel war vom damaligen Spiel 2-Pitcher Jesse Remington begonnen worden und damit war das zulässige Kontingent von einem ausländischen Pitcher ausgeschöpft. Caleb Seroski war daher zum Zuschauen verdammt. Für die Gastgeber übernahm Allzweckwaffe Samuel Guillorme nach seiner Riesen-Leistung am Schlag zwei Tage zuvor nun das Pitching
Mainz übernimmt das Kommando
Die Athltetics bekamen im vierten Inning die Führung geschenkt, indem Caelan Sullivan nach seinem 2-Out-Single durch einen Walk und zwei abgeweorfene Schlagleute über die Platte geschoben wurde. Danach übernahm mit Shortstop Vicente Velazquez ein ganz seltener Besucher auf dem Hügel. Im siebten Inning dann schien Mainz das Spiel zu entscheiden. Felix Thierolfs Dreier-Homerun weiter über den Leftfield-Zaun brachte die Athletics mit 5:1 in Führung. Hünstetten kämpfte, konnte jedoch gegen das starke Pitching von Scott Bellina wenig ausrichten. Die Offensive von Mainz schien unaufhaltsam und nutzte jede Schwäche des gegnerischen Pitchings aus.
Spektakuläres Comeback
Das neunte Inning sollte jedoch alles ändern. STORM gelang ein atemberaubendes Comeback gegen den frisch eingewechselten Closer der Gäste Ira Clifton, indem sie sechs Runs erzielten und das Spiel auf 7:7 stellten. Die Offensive drehte plötzlich auf, und die Fans hofften auf ein Wunder. Fehler in der Defensive von Mainz und kluge Schläge von Hünstetten, einschließlich zweier wichtiger Hits von Joshua Harrison und Oliver Jochum, brachten die Wende. Die Dramatik des Innings erlebte ihren Höhepunkt, als Hünstettens Jake Gentry mit einem Aus den Ball weit genug zum Sacrifice Fly ins Centerfield drosch, sodass Oliver Jochum das Spiel ausglich. Das Dickman Field bebte!
Entscheidung im zehnten Inning
Der Siegpunkt gelang STORM allerdings nicht mehr und so musste die Bundesliga-Saison in die Verlängerung gehen. Im zehnten Inning unterlief Vicente Velazquez zunächst ein kritischer Fehler beim Sacrifice Bunt von Niklas Rossius, sodass er sich ohne Aus mit geladenen Bases konfrontiert sah. Dann gelang ihm gegen Nici Weichert allerdings ein Aus durch einen kurzen Popup, ohne dass die Läufer vorrücken konnten. Will Kilgore trat zum Showdown an die Platte. Sein Groundball war eine Heruasforderung für den mitterweile an Shortstop gewechselten Harrison, aber er schaffte es zusammen mit Anthony Pomilia sensationell, das wichtige Double Play zu vollenden.
So durften nun die Gastgeber mit zwei Läufern auf Bases ihr Glück versuchen. Pomilia quetsche einen Schlag zwischen der dritten Base und Rossius hindurch. Der Ball kullerte langsam ins Leftfield und gab Gentry mehr als genug Zeit, um den Sieg nach Hause zu laufen. Trotz eines heldenhaften Kampfes musste sich Mainz am Ende mit 8:7 geschlagen geben. Die Fans waren außer sich vor Freude, und das Team feierte den verdienten Sieg nach einer beeindruckenden Teamleistung.
Der Sieg am Freitagabend war der erste Bundesliga-Erfolg STORMs gegen die Athletics. Die direkten Nachbarn waren tatsächlich der letzte Mitbewerber in der Südgruppe, gegen die Hünstetten noch nie gewonnen hatte. So wäre man sicherlich durchaus zufrieden gewesen, sich mit dem Auswärtserfolg aus der regulären Saison verabschieden zu können. Aber am Sonntag musste dann doch noch gespielt werden. Der zweite Erfolg bedeutete gar den ersten Sweep der Saison und die dramatische Weise des Sieges wird das Team sicherlich noch einmal zusammengeschweißt haben. So geht man im Taunus nun mit großem Selbstvertrauen und in Topform in die Play-Downs.
Ebendiese Play-Downs starten bereits am kommenden Samstag (12:00 Uhr und 15:30 Uhr) auswärts in Stuttgart. Gegen die Reds steht eine Best-of-7-Serie an. Wer also zuerst vier Siege sammeln kann, belegt Platz 5 und sichert sich den Klassenerhalt. Der Verlierer muss dann seine Erstklassigkeit noch in der Relegation gegen den Sieger der Play-Offs der 2. Bundesliga Südgruppen verteidigen.
Spiele Nummer drei und vier der Serie werden am 10. August auf dem Dickman Field stattfinden. Sollte danach noch kein Sieger feststehen, geht es am 24. August erneut für zwei Spiele nach Stuttgart. Ein mögliches Spiel 7 würde am 25. August ebenfalls in Stuttgart stattfinden.