Dramatisches Wochenende in München: Niederlagenserie setzt sich fort

Trotz eines beherzten Kampfes am Samstag und einer defensiv starken Leistung am Sonntag musste sich Hünstetten an beiden Tagen den München-Haar Disciples geschlagen geben. Im ersten Spiel verlor STORM tragisch mit 12:11 in einer hochdramatischen Verlängerung, während sie im zweiten Spiel mit 6:1 unterlagen. Nach der Verschnaufpause zu Pfingsten ging es aus dem Taunus in die bayrische Landeshauptstadt – bereits der zweite Ausflug in den Ballpark Eglfing für STORM in dieser Saison. Während sich die Hünstetter auch bei ihren bisherigen Niederlagen gegen alle arrivierten Bundesliga-Clubs konkurrenzfähig präsentiert hatten, war das erste Wochenende in München ein echtes Debakel mit zwei vorzeitigen Niederlagen durch 10-Run-Rule. Nun war STORM also auf Wiedergutmachung aus.
Samstag: Wildes Hin und Her endet dramatisch in der Verlängerung
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 R H E
Hünstetten STORM 2 0 2 1 4 0 0 0 2 0 11 17 2
München-Haar Disciples 5 1 0 0 0 2 1 2 0 1 12 10 1
W: Daniel Wolf (1-0)     L: Daniel Martins (0-3)     S: –
Stürmischer Start
Hünstetten startete stark in das Spiel und ging früh mit 2:0 in Führung, doch die Disciples konterten sofort und übernahmen ihrerseits mit einem 5-Run-Inning die Führung. Hits von Phildrick Llewellyn und Simon Lechner wurden dabei durch einen 2-Run-Homerun von Ryan Bollinger gekrönt. München-Haar baute die Führung im zweiten Inning auf 6:2 aus, doch STORM ließ sich nicht beirren und verkürzte im dritten Inning auf 6:4. Besonders auffällig war hierbei die starke Leistung von Vicente Velazquez (Single) und Samuel Guillorme (Triple), die durch ihre Schnelligkeit und Schlagkraft beeindruckten.
STORM schlägt zurück
Das Spiel blieb auch in den folgenden Innings hart umkämpft. STORM konnte im vierten Inning durch einen Run von Joshua Harrison (RBI-Single Phil Meyer) und im fünften Inning durch ein starkes Offensivspiel von Noah Lorenz und Oliver Jochum weitere vier Runs erzielen. Die Gäste aus dem Taunus gingen somit mit 9:6 in Führung. Die Disciples schlugen jedoch im sechsten und siebten Inning zurück, unter anderem durch Hits von Felix Ströll und Lukas Steinlein, und glichen auf 9:9 aus. Der defensive Einsatz von STORM, besonders durch die Pitcher Jose Pimentel und Yannik Kiss, konnte die Aufholjagd der Disciples nicht vollständig stoppen.
Führung wechselt hin und her
Im achten Inning sah es so aus, als könnten die Münchner Gastgeber das Spiel endgültig drehen und für sich entscheiden. Daniel Martins verteilte einen Bases Loaded-Walk und schenkte damit den Disciples die erneute Führung, bevor er per Wild Pitch um eins erhöhte auf 11:9 – nur drei Aus vor Schluss dieses nervenaufreibenden Spiels. Im neunten Inning besorgte der Münchner Pitcher Daniel Wolf denn auch schnell seine ersten zwei Aus. Doch Hünstetten gab sich immer noch nicht auf – nur ein Aus von der schmerzlichen Niederlage entfernt. Drei STORM-Hits in Folge von Jake Gentry, Harrison und Lorenz glichen sensationell aus. Die Disciples konnten in der unteren Hölfte nicht kontern und so ging es in Extra Innings!
Dramatisches Ende in der Verlängerung
Die Spannung war trotz des bis hierhin schon hochdramatischen Spielverlaufs kaum zu überbieten, als das Spiel in die Verlängerung ging. STORM gelang es zunächst, durch einen Sacrifice Fly von Vicente Velazquez ins Leftfield die Führung zu übernehmen, als Lorenz und Oliver Jochum auf dem dritten und zweiten Base standen. Doch die Freude währte nur kurz: Lorenz war beim Tag-Up an der dritten Base zu früh losgelaufen und wurde nach einem Appeal der Disciples ausgegeben. Der Rookie hatte im neunten Inning ausgeglichen und hätte hier endgültig zum großen Helden dieses Spiels für die Geschichstbücher werden können. Doch dieser Flüchtigkeitsfehler nahm nicht nur ihm und dem Team den Führungspunkt, sondern beendete auch auf tragische Weise den Hünstetter Angriff im zehnten Inning. Schließlich hatte München-Haar das glücklichere Ende für sich und sicherte sich mit einem knappen 12:11 den Sieg. Die Entscheidung fiel ironischerweise durch einen Walk-Off Sacrifice Fly von Callum Murphy, der Steinlein über die Homeplate brachte. STORM hatte das Spiel mehrmals fast gewonnen, doch letztlich fehlte das letzte Quäntchen Glück.
Sonntag: Chancenlos gegen Bollinger
 123456789RHE
Hünstetten STORM000000001152
München-Haar Disciples01100301X6102
W: Ryan Bollinger (5-1)     L: Phil Meyer (2-1)     S: –
Solider Beginn ohne Durchbruch

Das Spiel begann verhalten, mit wenigen Highlights in den ersten beiden Innings. Die Disciples gingen im zweiten Inning durch einen Run von Anderson Zambrano in Führung und bauten diese im dritten Inning durch einen RBI-Single von Alexander Luttor auf 2:0 aus. STORM hatte Schwierigkeiten, die dominante Pitching-Leistung von Ryan Bollinger zu durchbrechen, der ein komplettes Spiel mit neun Strikeouts und keinem einzigen Walk ablieferte.

Disciples ziehen davon

Im sechsten Inning zogen die Disciples mit drei weiteren Runs davon und erhöhten auf 5:0. Die Gäste-Verteidigung hatte schon zwei Aus besorgt, als Phildrick Llewellyn mit einem einzigen Schwung – einem 3-Run-Triple – die Vorentscheidung brachte. STORM’s Pitcher Phil Meyer zeigte trotz der Runs eine solide Leistung, konnte aber die Offensivkraft der Disciples nicht komplett unterbinden. Hünstetten konnte sich offensiv nicht richtig entfalten und fand keine Mittel gegen die Pitching-Strategien Bollingers.

Ehrenpunkt ohne Happy End

Im achten Inning legten die Disciples einen weiteren Run drauf führten somit 6:0. Erst im neunten Inning konnte STORM durch einen RBI-Single von Victor Velazquez den Ehrenpunkt erzielen. Dennoch war das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden, und München-Haar sicherte sich einen verdienten 6:1-Sieg.

Die Doppelniederlage schmerzt Hünstetten sehr. Während man schon vorher davon ausgehen konnte, dass es am Sonntag gegen Ryan Bollinger äußerst schwierig werden wird, wäre doch der stürmische Auftritt vom Samstag an einem normalen Tag mehr als genug für zwei Siege gewesen. Leider leistete sich das Pitching zu viele Aussetzer in kritischen Phasen, um den verdienten Sieg einzufahren. Am Ende war Noah Lorenz der tragische Held des Extra Innings, doch es lag sicher nicht an ihm, der im neunten Inning erst noch für den sensationellen Ausgleich gesorgt hatte. Ohne die Schnitzer der STORM-Werfer zum Beispiel im achten Inning wären das nämlich schon die Siegpunkte gewesen.
Doch „hätte, wäre, wenn“ hilft im Baseball nicht weiter. Das dramatische 12:11 zählt genauso viel wie die 11:1-Klatsche beim ersten Aufeinandertreffen mit den Disciples. Allerdings: Es ist zwar nichts Zählbares in München heruasgesprungen, doch allein, wie stark verbessert sich STORM gegenüber dem letzten Auftritt an selber Stelle zeigte, darf auch ein wenig Stolz und viel Selbstbewusstsein für die kommenden Aufgaben auslösen.
 
Denn schon am Freitagabend (Spielbeginn 19:00 Uhr) geht es zum Derby nach Mainz an den Hartmühlenweg, bevor die Athletics am Samstag (Spielbeginn 13:00 Uhr) herüber nach Hünstetten kommen. Die beiden Nachbarn haben wegen des schlechten Wetters noch nicht mehr als zwei Innings gegeneinander absolviert.