Split on the Road in Darmstadt
von mfd
Die Baseballspieler aus Hünstetten gastierten am vergangenen Samstag bei den Whippets in Darmstadt zum Spitzenduell in der noch jungen Saison. „Wir sind schon etwas enttäuscht nach dem Sieg in der ersten Partie, dass es nicht zum Sweep (Doppelsieg) gereicht hat“, ließ STORM Coach Bill Dickman verlauten und fuhr fort: „Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen.“
Trotz der Niederlage im kürzeren, zweiten Spiel des Tages ist man weiterhin voll im Soll für die Saison mit einer 3-1 Bilanz (drei Siege und eine Niederlage; es gibt keine Unentschieden beim Baseball) und verteidigte den ersten Platz in der 2. Bundesliga Süd-West. Die Zuschauer sahen zwei spannende und hart umkämpfte Spiele, die beide erst im letzten Inning (Spielabschnitt) entschieden wurden.
„Es war den ganzen Tag ein Kampf. Darmstadt hat uns nichts geschenkt,“ so STORM Kapitän Lucas Dickman und auch Oldie Martin Durst sah dies bestätigt: “Die Whippets haben einen guten Mannschaftsgeist und geben nie auf. In diesen Bereichen können wir noch zulegen.“
Spiel 1: Hünstetten dreht spät auf
Als Gast zuerst im Angriff sah man sich Pitcher (Werfer) Jan Kraft und seiner Feldverteidigung gegenüber. „Wir haben es in der Anfangsphase nicht geschafft unsere Läufer komplett um die Bases (Kissen) zu bringen. Der 3-0 Rückstand im vierten Darmstädter Angriffsrecht hat meine Jungs dann wachgerüttelt.“ freute sich Bill Dickman über die ersten zwei eigenen Runs (Punkte) durch Tim Lee und Lucas Dickman nach Treffern von letzterem (Single) und Jens Müller (Double).
Die Hausherren konterten postwendend zum 4-2 und es entwickelte sich ein Offensivschlagabtausch, der nach dem siebten STORM Schlagrecht durch drei Gäste Runs zur erstmaligen Führung für Hünstetten führte (6-5). „Wir wussten, dass Jan Kraft nicht ewig werfen kann. Deren Pitcherwechsel haben wir zu unseren Gunsten genutzt.“ so STORM Importspieler Justin Woods, der unter anderem gegen Whippets Reliever Jason Lillebo zwei Hits holte.
Auch Malte „The Flame“ Flemming, der für Hünstetten das Spiel auf dem Hügel begann, war inzwischen nach fünf starken Innings (4 Earned Runs, 5 Hits, 4 Strikeouts) ausgewechselt worden und Billy Fabal hatte für ihn übernommen. Dieser gab nur einen Single (Schlagmann kommt durch seinen Schlag auf die erste Base) an die Darmstädter Hitter ab und hielt STORM weiter im Spiel, so dass es nach Beendigung des siebten Spielabschnitts 6 zu 6 stand.
Hünstettens Coach wechselte offensiv und defensiv nochmal durch. Das zahlte sich aus, als man im achten Inning durch Durst abermals in Führung ging, aber durch ein Double Play der Darmstädter Verteidigung etwas ausgebremst wurde. „Leider machen wir da zu wenig draus. Bases loaded bei einem Out, da muss mehr rum kommen.“, ärgerte sich der STORM Trainer, ob der vergebenen Chance einer höheren Führung. Denn auch Lucas Dickman, der nun pitchte, musste noch einen Run der Whippets hinnehmen.
So fiel die Entscheidung im neunten und letzten Inning. Hier war es Tim Lee, der mit seinem 2 RBI (run batted in) Single, Yves Bendrien – durch Single auf Base gekommen – und Emilio Abreu (ebenfalls Single) punkten ließ.
Darmstadt bäumte sich nochmal auf und konnte im Nachschlag nochmal drei Läufer auf Base bringen. Aber die fast fehlerfreie Defensive der Gäste aus dem Untertaunus, hielt dem Druck stand und ließ nichts zählbares mehr zu und so gewann Hünstetten mit 9 zu 7.
Spiel 2: Wackelige Defensive kostet Sieg
In der zweiten Begegnung des Tages war es Hünstetten, das bereits im ersten Inning durch Justin Woods – per Walk auf Base gekommen und durch einen krachenden Double von Müller über die Homeplate gebracht – gegen den Darmstädter US-Amerikanischen Pitcher Kimbrel und seine Defensive, punktete. Woods war dann auch der Werfer für STORM in der Defensive, die zu Anfang sicher und schnell agierte um so wieder in den Angriff zu kommen: „Three up, three down, das war ganz nach meinem Geschmack.“ freute sich der Gäste Trainer, fügte dennoch zu :“Das Momentum haben wir dann leider nicht ganz aufrecht erhalten können.“
Denn nach diesem guten Beginn – offensiv wie defensiv – waren es die eigenen Fehler in der Defensive, die Darmstadt in der unteren Hälfte des zweiten Spielabschnitts zurück ins Spiel brachten. Zwei Errors (Fehler in der Defensive), ein Single und ein (un-)glücklicher Schlag in die Nähe der Spielfeldbegrenzungslinie (Foul Line) zum Double ermöglichten es den Hausherren zweimal zu punkten und 2 zu 1 in Front zu gehen.
Bei bereits zwei Outs (Aus) war es in der darauf folgenden STORM Offensive Niko Engelhard, der mit seinem Single den 2 zu 2 Ausgleich markierte: „Habe einfach versucht Kontakt zu machen und war froh als er durch das Infield (Innenfeld) ging, um Lucas [Dickman] von der dritten Base heim zu bringen.“
Im fünften Inning dann die erneute 1-Run Führung für Hünstetten, wieder durch Dickman erlaufen, der von Neuzugang Wander Beck mit seinem Linedrive Schlag durch die Mitte möglich wurde. „Auch da war uns vorher das Glück nicht hold. Bases loaded (alle Kissen sind durch Angriffsläufer besetzt) und kein Aus. Dann macht Niko [Engelhard] harten Kontakt und schlägt direkt auf den Second Baseman, der dann auch noch Jens [Müller] von der zweiten Base holt. Da wären mehr Runs möglich gewesen.“ rekapitulierte Hünstettens Coach die Situation.
Leider erfolgte im Gegenzug der Ausgleich, wieder begünstigt durch eine Unkonzentriertheit in der STORM Defensive.
Wander Beck übernahm dann für die letzten beiden Spielabschnitte das Zepter auf dem Mound von Woods, der eine feine Partie (5 Innings, 3 Runs, 8 K) abgeliefert hatte. Er konnte aber im letzten Inning nicht verhindern, dass der Darmstädter Jason Lillebo mit Läufer auf dem dritten Base und einem Out, den Ball satt traf und somit Michael „Mickey“ Strassner zum 4 zu 3 Sieg über die Homeplate laufen ließ.
Am kommenden Sonntag (29. April) gastiert Hünstetten ab 13 Uhr für zwei Spiele in Mainz bei der Reserve von den Athletics. Diese sind mit zwei Niederlagen gegen Darmstadt in die Saison gestartet und befinden sich momentan auf dem fünften Rang in der Tabelle. Allerdings haben sie zwei Spiele weniger absolviert.
GO STORM!