2. Bundesliga | Blindgänger folgt auf Offensivfeuerwerk

von mfd

„Wir müssen weiter nach vorne schauen.“, so die Worte von Bill Dickman, seines Zeichens Trainer von Hünstetten STORM, nach dem Split (Siegteilung) beim Tabellenführer Darmstadt Whippets am vergangenen Samstag in der 2. Baseball Bundesliga Süd-West. Im Grunde konnten die beiden Spiele unterschiedlicher nicht sein. Einem 17-15 Sieg in der ersten Partie, folgte eine bittere 1-11 Niederlage aus Sicht der Gäste aus dem Untertaunus.

„Jens [Müller] hat den Ball am Schlag heute zerstört. Er war nicht zu bremsen.“, war von Dickman nach den beiden Spielen in der Nachbesprechung zu hören. Er meinte damit dessen Glanzleistung mit zwei Home Runs, fünf RBIs (Runs batted in) und fünf Hits, wovon zusätzlich zu den beiden Home Runs, zwei Doubles als Extra-Basehits zu Buche standen.

„Generell war unsere Offensive in Spiel eins wieder im grünen Bereich, wir müssen die Spiele aber bis zum Ende konzentriert gestalten.“, wusste auch Utility Spieler Dominic Maric, was an der ersten Partie noch verbesserungswürdig war. Denn nach fünf von neun regulären Spielabschnitten hatten die Gäste schon mit 14 zu 4 geführt und waren auch im potentiell letzten Inning – siebtes, denn ab da greift die Ten-Run-Rule – noch höher in Front. Doch den 16 zu 4 Vorsprung zu diesem Zeitpunkt, konnte STORM in der Defensive nicht verteidigen und so fehlten lediglich zwei Strikes zum vorzeitigen Spielabbruch.

 

„Wir mussten leider nach dem fünften [Inning] den Werfer wechseln. Die Saison ist noch lang und Nik [Böttger] war an der 100 Pitch-Marke dran. Nach Billys gutem ersten Inning in Relief, hatte er etwas Probleme im siebten Spielabschnitt seinen Groove zu finden. Da haben die Darmstädter aber auch guten Kontakt mit dem Schläger gemacht.“, analysierte Martin Durst die Lage. Für die Gastgebenden Whippets klappte bis zu diesem siebten Spielabschnitt nicht viel, außer den vier Runs in ihrem dritten Offensiv-Spielabschnitt gegen STORM Werfer Böttger und dessen Defensive. „Da haben wir etwas gewackelt.“, wusste STORM Coach Dickman und meinte damit die zwei Feldspielfehler die seiner Defensive unterliefen. Er fuhr fort: “Ganz stark, wie wir dann mit dem Double Play aus dem Inning gekommen sind.“

Dies gab den, ab der ersten Offensive mit 3-0 führenden, Gästen Rückenwind. Die Führung war nun zwar mit 4 zu 3 bei den Whippets, aber nun folgte die Jens Müller Show. Mit zwei Aus und zwei Mann auf Base drosch er den Ball aus dem Stadion und weitere Hits von Bendrien, Fabal-Fernandez und Abreu-Fernandez schraubten die Punkteausbeute in dieser Offensive auf sechs. Somit erneuter Führungswechsel zum 9 zu 4 Zwischenstand für Hünstetten. Und STORM war offensiv noch nicht satt. Trotz Pitcherwechsel auf Seiten der Whippets punktete Hünstetten im Folgeinning weitere fünf Mal, sowie jeweils einmal in Spielabschnitt sechs bis acht. Den Schlussakt setzte erneut Müller mit einem Solo-Inside-the-Park-Home Run, was wohl einer der seltensten Schläge in der Offensive des Baseball Spiels ist.

Nach dem knapp verpassten vorzeitigen Spielabbruch im siebten Inning für STORM, wachte auch Darmstadt aus ihrem Winterschlaf auf und konnte nach den fünf Runs im siebten, weitere sechs im achten Spielabschnitt nachlegen. Doch ein weiteres Double Play von Hünstetten in der unteren Hälfte des neunten Innings sicherte ihnen den doch noch knappen Sieg mit 17 zu 15. „Mit dem Sieg bin ich zufrieden, aber etwas weniger Spannung wäre mir lieb gewesen.“ so Dickman nach dem Auswärtssieg.

Was in Spiel eins noch so gut klappte war dann eins der Probleme in der zweiten Partie. „Ein mickriger Hit [von Jens Müller] in fünf Innings ist zu wenig.“, bemängelte der STORM Trainer die Leistung seiner Offensive. Aber auch die Defensive um Hünstettens Werfer Malte Flemming, sowie dessen Leistung, die sonst tadellos ist, waren irgendwie in diesem Spiel nicht vorhanden. „Ohne eine Ausrede zu suchen, war sicher die lange Pause durch den Kreislaufzusammenbruch des Schiedsrichters im ersten Spielabschnitt sicher nicht förderlich für Malte [Flemming].“ so Coach Dickman. Bis dahin hatte man noch mit 1-0 geführt aber diese Führung gleich in der ersten Defensive wieder verspielt. Dem 1 zu 4 folgte das 1 zu 6 im nächsten Inning und als Flemming und seine Defensive weitere fünf Runs im dritten Spielabschnitt zuließen, sah sich Dickman gezwungen den Pitcher zu wechseln was zumindest die Whippets Offensive bremsen konnte. „Jorge [Moreno] hat schon im ersten Spiel seine Sache gut gemacht und auch in der zweiten Partie hat er die gute Darmstädter Offensive in Schach gehalten. Leider war unsere Offensive schwach, so dass wir keinen Chance auf ein Comeback hatten.“ bemerkte dessen Trainer enttäuscht, ob der Niederlage.

Nun gilt es die Wunden zu lecken, sich neu vorzubereiten umso die nächste Aufgabe – ein Heimspieltag mit zwei Spielen gegen Kaiserslautern in Mainz am Samstag, den 10. Juni ab 13 Uhr – positiv zu gestalten. Heidelberg splittete ebenfalls gegen Frankfurt, so dass sich in der Tabelle nicht viel tat. Die Hedgehogs sind punktgleich mit Darmstadt an der Spitze, gefolgt von Hünstetten und Frankfurt, die beide jedoch zwei Spiele weniger als die beiden Spitzenreiter ausgetragen haben.

GO STORM!